Umweltpädagogik: Natur lieben und schützen lernen

“Puh… das auch noch?!”, denkst du dir vielleicht, wenn du dieses Stichwort liest: Mit den Kindern essen, Logistik durchziehen, Soziales lernen, Bewegung ermöglichen - und jetzt auch noch ein tendenziell ungeliebtes Thema wie Umweltschutz einbringen? 



Doch dieses super wichtige Thema muss nicht weh tun und es muss nicht viel Aufwand bereiten!

Wir haben versucht, ein paar niederschwellige bzw. kreative Vorschläge zu sammeln, wie man das Thema mit den Kindern angehen kann: Denn es betrifft ja nicht nur uns Erwachsene, schließlich werden die Kinder in der Zukunft noch mehr dem Klimawandel & Co. ausgesetzt sein. Und gerade, wenn das Thema bei ihnen zu Hause wenig Beachtung erfährt, können wir wichtige Impulse setzen, damit die Kinder dazu einen (im Idealfall freudvollen) Zugang finden.


Bevor ich etwas schütze, mich aus eigener Überzeugung um etwas sorge, steht die Liebe und der Respekt davor. Dafür helfen z.B. Exkursionen in die Natur, sowie die Workshops, die wir für euch recherchiert haben (siehe Punkt 3.)



  1. Vorbildfunktion: Leben statt Predigen: Das, was wir eh schon im eigenen Leben umsetzen,

hat meist den größten Effekt durch die authentische Vorbild-Wirkung: 

  • Mit dem Bus, Rad oder zu Fuß in die Schule kommen. 
  • Wenig Fleisch essen und, wenn es sich ergibt, darüber ins Gespräch kommen, warum dies einen großen Effekt auf die gesamte Umwelt hat. 
  • Nachhaltig mit Material umgehen: Bastelmaterial sparsam verwenden, Schmierpapier verwenden, Wasser und Licht abdrehen, wenn es nicht mehr gebraucht wird, Papiertücher sparsam verwenden, etc. 
  • Ein konsequenter Hinweis beim Verlassen eines Raumes wie “Der Letzte schaltet das Licht aus!” kann zu einer Gewöhnung werden, die sich bis in die eigene Wohnung auswirkt. 
  • Etc.


  1. Mülltrennung: Dies ist in der GTS an einigen Standorten kaum möglich, da nur ein Restmüll-Eimer existiert. Wir sind hier im Kontakt mit der Stadt und die Zuständigen und wollen versuchen, durch eine exemplarische Standort-Begehung ein Trennungs-Modell für die GTS-Räume auch an anderen Standorten zu entwickeln. Wie läuft es diesbezüglich an euren Standorten? Bitte teilt eure Erfahrungen per Mail oder über das Padlet!



  1. Vermittlungs-Workshops durch Experten, die in die GTS kommen bzw. als Exkursion

  1. Natur kennen und lieben lernen  → Kapuzinerberg und Mönchsberg - Exkursionen (gratis)  → Mönchsberg Wasser-Spiegel (Abrechnung als Kultur-Projekt)  → Gemeinschaftsgarten besuchen 

  2. Informationen zu Gefährdung und Interventionsmöglichkeiten (gratis Workshops über das Haus der Natur sind möglich ab der 3. Schulstufe, sie dauern jedoch ca. 3 Stunden und beinhalten einiges an Theorie)

→ Kontakt für alles: siehe unten


  1. Zusammenarbeit mit den Lehrern am Standort

Vormittags-Exkursion zum Bauernhof, Energiedetektive, Autofast-Aktion, gemeinsame Bepflanzung eines Schulbeetes etc.: Eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Lehrer*innen kann sehr fruchtbar sein: Die Kinder könnten in der GTS ihr Highlight vom Bauernhof-Besuch malen, den jüngeren Kindern erklären, wie Energie gespart werden kann, etc. So festigen sich die Inhalte und die Kinder begreifen noch mehr, dass die Inhalte im ganzen Leben, über den Klassenraum hinaus relevant sind.

Tipps zum Thema Beet: Zuckererbsen sind lecker, zum Großteil vor den Sommerferien reif und gut für den Boden. Sie können im März / April eingesät werden. Radieschen und Karotten können ebenso noch vor den Ferien geerntet werden. Bienenmischungen zaubern zarte Blumen, die den schützenswerten Solitär-Bienen als Nahrung dienen. 


  1. Kreativ-Idee: Bügelperlen, lego und Co sind tolle Erfindungen für Kinder und sehr förderlich für die Motorik und Konzentration. Doch dafür muss erneut Plastik produziert werden, das im Fall von Bügelperlen sehr schnell wieder im Müll landet. Alternativen sind Materialien wie Wolle, Papier, Holz, Naturmaterialien etc. Und: Upcycling: Aus alten Pringles-Dosen und anderen Behältern können sich die Kinder Spardosen oder Schatzkisten basteln. Aus Karton- und Bastel-Resten können Frühlings- oder Winter-Landschaften mit Fühl-Effekt geklebt werden. Aus anderen Bastel- oder Haushalts-Resten können Figuren zusammengepickt werden (teilweise ist dafür Heißkleber vonnöten). Aus Klopapier-Rollen kann eine Murmelbahn gebaut werden (auf einem Karton-Deckel). Eine mögliche Internetseite: https://www.geo.de/geolino/basteln/15038-upcycling-mit-kindern-basteln


  1. Mit den Kindern über Konsum reden: Unser überbordender Konsum von Kleidung, Nahrung, Erdöl, elektronischen Geräten und vielem mehr ist natürlich ein heikles Thema. Denn wer möchte schon gern verzichten? Da hört bei vielen der “Spaß” des Umweltschutzes auf!  Andererseits: Muss ein Verzicht immer weh tun? Macht Einkaufen auf dem Flohmarkt vielleicht Spaß, tauschen und leihen, T-Shirts bemalen,... Außerdem: Macht mich das neue iphone 758 wirklich glücklich? Wie haben sich die Kinder bis vor 10 oder 30 Jahren beschäftigt? Waren sie ohne Smartphone unglücklich? 

Und wer mit den etwas älteren Kindern noch tiefer gehen möchte: Wo wird eigentlich mein Handy oder Ipad produziert? ( http://www.whywar.at/ich/konsum-und-krieg/was-hat-mein-handy-mit-dem-krieg-in-kongo-zu-tun/ ) Warum nicht in Österreich? Zu diesem Thema gibt es auch tolle Workshops von Südwind (v.a. für ältere Kinder und Jugendliche)! https://www.suedwind.at/salzburg/angebote/workshops/



=> Was sind deine Gedanken zu diesem Thema? 

Hast du schon etwas ausprobiert? Welche Hindernisse sind aufgetreten? Wo wünschst du dir Unterstützung? Was kannst du empfehlen? Bitte teile deine Gedanken und Erfahrungen auf unserem padlet oder per Mail!


Konkrete Workshop-Hinweise und weitere Spezialtipps


Exkursionen und Workshops:  

 

  1. Kapuzinerberg- und Mönchsberg-Führungen: Josef Brawisch 06763227374  

(nicht mehr über die Stadt, da in Pension, aber gratis durch Förderungen)

  • 10 bis max. 25-30 Personen (Schulklassen oder GTS-Gruppen) oder man bucht 2 Gruppen 

  • Am interessantesten zwischen Mitte April und Ende Oktober

  • Dauer 2 ½ bis 3 Stunden, zwischendrin Pause (bitte Jause mitnehmen)

  • Inhalte: Infos über Laub, Boden, Wasserspeicher,..., nach der Pause spielerisch

  • Festes Schuhwerk und geeignete Kleidung! Bei zu schlechter Wetterprognose kann der Termin auch verschoben werden (max. 2 Stunden vorher!!)

  • Am Ende bekommt man ein Formular - Schulstempel besorgen, damit die Projektförderung eingeholt werden kann



WasserSpiegel - Workshop (empfohlen ab 3. - 4. Klasse Volksschule)
“Derzeit sind wir noch in der Entwicklung eines neuen Workshops. Hier wird das Thema Wasser auf

spielerische Weise den Kindern nahegebracht. Interaktive Stationen, Exponate und eine Wasserverkostung runden den Besuch ab. Die neuen Workshops werden wir voraussichtlich ab Mitte Februar fertig anbieten können.
Hier vorab einige allgemeine Informationen zu unseren Workshops:


- Konzipiert ist der Workshop für Kinder ab der 3./4. Klasse Volksschule
- Es sollte so sein, dass pro Gruppe (4 Gruppen) zumindest 2 Kinder mit einer hohen Lesekompetenz dabei sind, da die Kinder sehr selbstständig mit Arbeitsblättern arbeiten und die Lösungen selbst erarbeiten und aufschreiben.
- Maximale Anzahl 24 Kinder

Sobald das Programm fertig gestellt ist, finden Sie auch alle Informationen hierzu auf unserer Website unter 5schaetze.at” Anfragen an: info@5schaetze.at


  1. Haus der Natur (ehemals Land Salzburg Exkursionen): Nina Köberl  842653- 3224

(Da die Workshops viel ca. 3 Stunden Zeit und einige Konzentration benötigen, ist Frau Köberl etwas skeptisch bzgl. Workshops im Rahmen der Nachmittagsbetreuung.) 

https://www.hausdernatur.at/de/in-der-schule.html

Aufgrund der Förderung durch das Land Salzburg sind ebenso kostenlose Fortbildungen für uns möglich (Dauer: ein Mal 4 Stunden). Wenn du dabei bist, melde dich bei uns, dann organisieren wir einen Termin!


  1. Besuch eines tollen gemeinschaftlichen Gartenprojektes ist sehr gern nach Absprache mit Meral möglich. Leider ist die Anreise zum Acker des Vereins Erdlinge recht zeitintensiv, da nach der Anreise mit der Linie 7 (Bildungshaus St. Virgil / Ernst-Greinstraße) noch ein gutes Stück zu Fuß gegangen werden muss (Gänsbrunnstraße). Vielleicht ist auch eine Kooperation mit einem Gemeinschaftsgarten bei deinem Standort um die Ecke möglich?


  1. Mit den Kindern in die Natur gehen und Pflanzen-Raritäten entdecken: Dazu ruft die Aktion Aufblühen auf und bietet tolle Materialien und Wettbewerbe.  https://www.naturbeobachtung.at/platform/mo/nabeat/aufbluehn/cmstext.do;jsessionid=7ABB39B9BC18898B21374EDA913A02EF?pp=school&colclass=threeCol




Buchtipp: 100 Dinge, die du für die Erde tun kannst. 

ISBN: 9-783849922610


Hier gibt es Druckvorlagen für einfache Dienste, um das Thema Verantwortung spürbar umzusetzen: 

https://www.vlamingo.de/klassendienste/

Ideen sind z.B.: Tischwisch-Dienst, Lichtdienst, Altpapier-Dienst, Gieß-Dienst, Tafel-Dienst, Ordnungs-Dienst (Schultaschen, Spielzeug, …) ….

Außerdem bei Vlamingo: Druckvorlagen zum Müll trennen. 


Hier noch zwei Spezial-Tipps eines befreundeten Biologen: 

“Falls ihr zum Mönchsberg kommt, kann man von Mitte Mai bis Anfang/Mitte Juni die Mörtelbiene an den Saat-Esparsetten bei der Richterhöhe beobachten; von den Tieren gibt es in Salzburg zwei (bekannte), winzige Vorkommen und die Individuenzahl könnte sich auf unter 100 im ganzen Bundesland Salzburg belaufen - ein echter Geheimtipp für eine echte Rarität also.


“Nützlings-Hotel: Falls ihr minimal Platz auf der Fläche habt, sind einfachere Maßnahmen (wie z.B. Sand mit etwas Erde vermischen und auf einen Haufen schütten - 3/4 unserer 600 Wildbienen sind "Erdbrüter") oft viel effizienter - wenn man diese so positioniert, dass sie viel Sonne bekommen, kann man da auch toll die Wildbienen beim Arbeiten beobachten.