In unserer Arbeit mit den Kindern in der schulischen Tagesbetreuung sind wir oft mit schwierigen Situationen konfrontiert. Sei es Aggressionen, Gewalt oder Probleme in der Kommunikation. - wir werden in unserem Berufsleben vielen Herausforderungen begegnen. Um besser gerüstet zu sein und die Schwierigkeiten besser bewältigen zu können ist Fort- und Weiterbildung etwas Zentrales.
Der Betriebsrat organisiert in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Salzburg jährlich mehrere Fortbildungen zu unterschiedlichen Themen. Wer sich auch zu Hause weiterbilden möchte und daran interessiert ist, die eigenen Kompetenzen zu erweitern, hat natürlich auch viele Möglichkeiten dazu - vor allem in Form von Lesen.
Wir möchten euch hier drei interessante Bücher empfehlen, die sich für unseren Bereich sehr gut eignen und die alle sehr praxisorientiert sind.
Das erste Buch heißt "Gewaltprävention und soziale Kompetenzen in der Schule" und ist von Roland Büchner, Heinz Cornel und Stefan Fischer geschrieben:
"Kinder und Jugendliche werden von pädagogischen Fachkräften an den Schulen immer wieder als „schwierig“ oder gewaltbereit erlebt. Verhalten, das einen Unterricht lahm legen und das soziale Klima der ganzen Schule belasten kann. Erfahrungen zeigen aber, dass viele dieser als „auffällig“ erlebten SchülerInnen ebenfalls Ressourcen entwickeln und mobilisieren können, um gut integriert in das Erwachsenenleben starten zu können. Um späteren Gewalt-Eskalationen vorzubeugen und um ihrer selbst willen dürfen natürlich auch die anderen, deren fehlende pro-soziale Verhaltensweisen für das Umfeld als belastend erlebt werden, nicht aufgegeben werden. LehrerInnen und alle weiteren Fachkräfte an den Schulen sind dadurch vielfach in ihren fachlichen und persönlichen Kompetenzen gefordert und manchmal überfordert.
Nimmt die Schule ihre Aufgabe als Ort der Förderung von sozialen und interkulturellen Kompetenzen sowie der Gewaltprävention wahr, dann gelingt dies, wenn das gesamte Unterstützungssystem einschließlich, Eltern, Gemeinde und Schulpolitik angesprochen und gefordert wird.
Im vorliegenden Buch werden umfassende Handlungsstrategien sowie innovative Praxismodelle vorgestellt und Handlungsanleitungen der Gewaltprävention präsentiert, um die individuellen Handlungskompetenzen von pädagogischen Fachkräften im Umgang mit „auffälligen“ SchülerInnen zu erweitern. Vermittelt werden erprobtes Wissen und Informationen die durch vielfältige praxisnahe Beispiele ergänzt werden.
Im Ansinnen der Autoren werden durch die vorgestellten Ansätze keine sofort umsetzbaren Rezepte mit Erfolgsgarantie geliefert. Vielmehr soll das Buch zum Ausprobieren, Reflektieren und vor allem zum Üben anregen. Ausdrücklich empfohlen wird die Anwendung der Methodenbausteine, auch im Kontext der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit, wo sie bereits vielfach erfolgreich und angewendet werden.
In der vorliegenden Lektüre wird eindrucksvoll gezeigt, wie das gesamte Unterstützungssystem soziale Kompetenzen und Gewaltprävention frühzeitig und gezielt gefördert kann. Basis dafür sind funktionierende, von Wertschätzung und Respekt geprägte Haltungen, in denen Verhalten und dessen Folgen konsequent und transparent kommuniziert werden". Quelle: Friedensbüro Salzburg
Gewaltprävention und soziale Kompetenzen in der Schule. Roland Büchner, Heinz Cornel, Stefan Fischer. Verlag W. Kohlhammer, GmbH, Stuttgart, 2018. ISBN 978-3-17-032711-5
Das zweite Buch, das wir vorstellen möchten heißt "Handbuch Aggression, Gewalt und Kriminalität bei Kindern und Jugendlichen":
"Geht es um Aggression und Gewalt von Kindern und Jugendlichen oder Jugendkriminalität, überschlagen sich die reißerischen Schlagzeilen auf den Titelblättern und überbieten einander in Drastik und Dramatik. Aggression, Gewalt und Kriminalität sind Phänomene, die – davon gehen die HerausgeberInnen im Vorwort des Handbuchs aus – unvermeidlich und allgegenwärtig sind. Gleichsam geht es in der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Themenbereichen und Diskursen wie „Gender und Gewalt“, „Politisch motivierte Gewalt“ oder Möglichkeiten der Prävention und Intervention genau nicht um Schuldzuweisungen, sondern um die umfassende Darstellung des Forschungsstandes zu diesem breiten Thema.
„Aggression, Gewalt und Kriminalität sind als historische und gesellschaftliche Tatsachen sowie als Aspekte menschlichen Handelns allgegenwärtig. Sie betreffen alle Lebensbereiche und alle Lebensphasen. In der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sind sie besonders bedeutsam, wenn Rollen ausgetestet werden und Normverstöße vielfach noch nicht als gravierend gewertet werden müssen, wohl aber eine nachhaltige Störung der Sozialbiografie der Täter hervorbringen oder vor allem die Opfer nachhaltig schädigen können. Das Handbuch stellt den aktuellen Diskussions- und Forschungsstand der Theorie und Praxis von Aggression, Gewalt und Kriminalität mit Fokus auf die Kindheits- und Jugendphase dar. Analyse, Prävention und Intervention werden gleichermaßen bedacht. Die Schwerpunkte liegen jeweils in den Bereichen Familie, Schule, Kita, Peers, Jugendhilfe und Justiz. Der Komplexität der angesprochenen Phänomene und ihrer Ursachen entspricht eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Psychologie, Kriminologie und Rechtswissenschaft.“ Quelle: Friedensbüro Salzburg
Wolfgang Melzer, Dieter Hermann u.a. (Hrsg.): Handbuch Aggression, Gewalt und Kriminalität bei Kindern und Jugendlichen. Julius Klinkhardt Verlagsbuchhandlung (Bad Heilbrunn) 2015. 637 Seiten. ISBN 978-3-8252-8580-7.
Das dritte Buch, das wir euch diesmal empfehlen möchten, heißt "Praxisleitfaden Kinder philosophieren für Kindertageseinrichtungen: Kind sein - Sinn erfahren - Werte lernen":

Der Praxisleitfaden "Kinder philosophieren" verschafft pädagogischen Fachkräften und Leitern von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, aber auch Eltern und Entscheidungsträgern aus Wirtschaft, Politik und Verbänden einen umfassenden Einblick in die Umsetzung und das Potenzial von Kindern zu philosophieren. Er dokumentiert neben den Überlegungen und Erfahrungen der Autoren vor allem die Eindrücke und Erkenntnisse von Lehrkräften und ErzieherInnen, die an 12 Modellstandorten über zwei Jahre hinweg um die Umsetzung von "Kinder philosophieren" bemüht waren.
Auf fast 130 Seiten wird das Philosophieren als Bildungs- und Erziehungsprinzip entwickelt und es wird geklärt, was es überhaupt bedeutet, zu philosophieren und worüber. Anhand vieler Beispiele aus der Praxis wird aufgezeigt, welche Möglichkeiten das Philosophieren beispielsweise für die Demokratieerziehung, die Dialogfähigkeit und die Wertebildung, aber auch für die Teamentwicklung und die Elternarbeit bietet. Ein umfangreicher Praxisteil mit zahlreichen Fotos aus den Modellstandorten zeigt, wie die Umsetzung mit Kindern funktioniert, was beim Philosophieren zu beachten ist und welche Anforderungen das Philosophieren an die pädagogischen Fachkräfte stellt. Querverweise zu anderen Kapiteln und ausführliche Literaturhinweise am Ende des Buchs erleichtern einen tieferen Einstieg in die Thematik." Quelle: Akademie für Philosophische Bildung
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